Nordkorea: die Höhen und Tiefen der Kontrollgesellschaft

Andrey Lankov, Orientalist und Experte für Koreanistik, wird am 8. Oktober in Berlin einen Vortrag zum Thema "Nordkorea: die Höhen und Tiefen der Kontrollgesellschaft" halten.

Das akademische Engagement von Andrey Lankov galt stets der DVRK – dem Staat, der über viele Jahrzehnte als Modell des "perfekten Totalitarismus" angesehen wurde. Doch anscheinend war das Bild einer Gesellschaft totaler Kontrolle, in der der allsehende und allmächtige Große Bruder absolute Macht über die kämpferisch-roboterhafte Bevölkerung genießt, schon in früheren Zeiten weit von der Wahrheit entfernt. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und des sozialistischen Lagers trifft dies überhaupt nicht mehr zu. Es gibt privates Unternehmertum im Land, und obwohl diese "Republik" nicht so "demokratisch" ist, wie ihr Name vermuten lässt, hat die staatliche Kontrolle über das Leben der Bürger erheblich nachgelassen. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich das Leben der Nordkoreaner nicht so sehr von dem in anderen armen Ländern.

Nach seinem Studium unterrichtete Lankov koreanische Geschichte und Sprache an verschiedenen Universitäten. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Monographien zur koreanischen Geschichte – wie "The Real North Korea: Life and Politics in the Failed Stalinist Utopia", "North of the 38th Parallel" und "Korea: a Leap into the Present".

Er war 15 Jahre lang Kolumnist für die englischsprachige Tageszeitung The Korea Times und schrieb auch für Bloomberg News, Al Jazeera und das Carnegie Center, um nur einige zu nennen. Seit 2012 ist Lankov regelmäßiger Mitarbeiter bei NK News.

Nach dem Vortrag wird Andrey Lankov Fragen aus dem Publikum beantworten.

Die Veranstaltung findet auf Russisch in der Forum Factory in der Besselstraße 13-14 statt.