Ist Russland zur Diktatur verdammt?

Sonntag 8. September, 19:00 - 22:00

Best Western Hotel Spirgarten Altstetten - Zürich • Lindenplatz 5, 8048 Zürich, Zürich, Schweiz

Tamara Natanowna Eidelman, Historikerin, Dozentin, Schriftstellerin, Pädagogin und Autorin eines populären YouTube-Kanals mit über 1,5 Millionen Abonnenten, wird am 8. September um 19:00 Uhr in Zürich einen historischen Vortrag zum Thema „Ist Russland zum Diktatur verurteilt?“ halten.

In diesem Vortrag wird Tamara Eidelman aktuelle Fragen zu Freiheit und Diktatur in Russland erörtern. In letzter Zeit wird oft behauptet, dass es in Russland nie Freiheit gab und dass die Russen historisch, manchmal sogar biologisch, zu Sklaverei oder Grausamkeit neigen. Daraus wird geschlossen, dass es in Russland immer eine Diktatur geben wird und das Volk diese akzeptieren wird. Solche Behauptungen werden von Politikern und Journalisten geäußert, in sozialen Medien geschrieben und auf YouTube diskutiert.

Tamara Natanowna wird nicht behaupten, dass in den nächsten Jahren in Russland ein demokratisches Regime etabliert wird oder dass die derzeitige Macht kurz vor dem Zusammenbruch steht. Sie schlägt vor, einen Blick auf die gegen die Geschichte Russlands erhobenen Vorwürfe zu werfen und zu versuchen, diese zu verstehen.

Bereits im 19. Jahrhundert betonten Historiker und Philosophen – teils mit Entsetzen, teils mit Zufriedenheit –, dass der gesamte historische Weg Russlands zum Autokratie führte. „Orthodoxie, Autokratie, Nationalität“ – das sei laut Graf Uwarow, dem Minister für Volksaufklärung, die Grundlage des russischen Lebens. Orthodoxie, das Tatarenjoch, Leibeigenschaft, Autokratie – all dies beraube Russland der Gegenwart und Zukunft, meinte Tschaadajew. Im Wesentlichen dieselbe Aussage, nur mit unterschiedlichen Bewertungen.

Kann man die jahrhundertelange Geschichte als bestimmend für unsere Gegenwart ansehen? Hat Iwan der Schreckliche wirklich Stalin und Putin hervorgebracht? Ist die heutige Verehrung des Anführers aus den Beziehungen der russischen Fürsten zur Horde gewachsen?

Doch man kann die russische Geschichte auch anders betrachten. In ihr kann man nicht nur Unterdrückung und Erniedrigung sehen, sondern auch Freiheit, aktive Bürger und unabhängiges Denken. Aber erneut stellt sich die Frage: Können die Wahlinstitutionen des 17. Jahrhunderts oder die Traditionen des russischen Unternehmertums unser heutiges Leben beeinflussen und eine glückliche Zukunft Russlands gewährleisten?

Vielleicht lohnt es sich, die Quellen unserer Probleme und die Gründe für Hoffnung in näheren Zeiten zu suchen – in den Tragödien des 20. Jahrhunderts, in unseren eigenen Werten, in funktionierenden oder nicht funktionierenden Institutionen? Dann könnte sich herausstellen, dass es sich lohnt, einen weiteren Versuch zu unternehmen.

Der Vortrag wird auf Russisch gehalten. Nach dem Vortrag können alle Interessierten Tamara Natanowna Fragen stellen, sich mit ihr fotografieren und ein Buch signieren lassen.

Der Vortrag findet am 8. September um 19:00 Uhr im Best Western Hotel Spirgarte, Europasaal, Lindenplatz 5 statt.

Der Saal öffnet um 18:30 Uhr.

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