Die Würde des Lebens

Freitag 10. Oktober, 18:00 - 21:00 CEST

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Wie finden wir unseren Platz im Kreise der fühlenden Wesen?

„Unsere gegenwärtige Zivilisation ist allein auf dem Sachlichen, dem Messbaren, dem Empirischen und dem rationalen Argument begründet. Aber in unseren primären Erfahrungen mit anderen Wesen stellen wir fest, dass die Wirklichkeit ein existenziell emotionaler Zusammenhang ist. Dieses Fühlen möchte uns etwas über diese Welt sagen. In einer Erfahrung von Schönheit zeigt sich, dass ich einen emotionalen Bezug zu anderen Wesen habe.“

So beschreibt der Biologe und Philosoph Andreas Weber die Möglichkeit einer innerlichen, verbundenen, zutiefst einfühlenden Beziehung zum Lebendigen. In seiner Arbeit erschließt er Erfahrungs- und Erkenntnisräume, in denen diese tiefe Wechselwirkung mit unserer umfassenden Mitwelt erlebbar wird. Dadurch entfaltet sich ein anderes Verständnis von Natur: „In letzter Zeit ist es mir wichtig geworden, nicht mehr von der Natur im Gegensatz zur Kultur zu sprechen, weil damit eine Gegenüberstellung entsteht. Die Natur wird so zum Objekt. Diese homogene Natur als ein objekthaftes Gegenüber gibt es für mich nicht. Was es gibt, sind Begegnungen mit anderen Wesen, Wesen, die uns offensichtlich zutiefst anziehen. Diese Begegnungen haben uns etwas über uns und über die Welt zu sagen. Wenn wir uns darauf einlassen, können wir in dieser Welt auf eine Weise existieren, die Lebendigkeit schafft, statt Lebendigkeit zu vernichten.“

Wenn wir uns selbst als eingewoben in das Lebendige erleben, dann werden uns andere Wesen aus dem Feld der Beziehung heraus zugänglich, nah, zuinnerst verwandt. Wir können in Beziehung gehen, unserem Platz im großen Gewebe des Seins finden: „In unserem Mitgefühl mit den anderen Wesen erkennen wir, dass sie auf gleiche Weise lebendig sind wie wir. Sie sind Subjekte. Wir erfahren sie nicht als Dinge, sondern als Personen. Die Erfahrung der Schönheit ist das Angesprochen-werden von anderen Personen in der Familie des Lebens. Es ist in Wahrheit eine Ansprache. Das meine ich ganz konkret, nicht metaphorisch. Das erklärt auch dieses Glück, das wir dabei erleben: Wir sehen in den anderen Wesen der ‚Natur‘ nicht nur unseresgleichen, sondern sie kommen uns entgegen. Sie schließen uns in die Arme und sagen: ‚Du bist Teil dieser Familie. Bitte zeige dich pflegend und fruchtbar, nährend und versorgend.‘ Wir erfahren diese Berührung durch den anderen. Unser Glück ist die Begrüßung durch die anderen Wesen. Unsere Erfahrung von Schönheit in der ‚Natur‘ ist eine gegenseitige Begrüßung zwischen uns und den nicht-menschlichen Wesen.“

In unserem evolve LIVE! Seminar werden wir gemeinsam mit Andreas diese Beziehung zum Lebendigen miteinander vertiefen und in die Erfahrung bringen. Der dialogische Raum wird uns dafür mit seiner Offenheit und Lebendigkeit die Möglichkeit geben, unser Selbstsein in unserer Verbundenheit zur weiten Welt anderer Wesen zu erweitern.

emerge bewusstseinskultur e.V.

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